Pater Nikodemus - wie lebt es sich als Mönch in Jerusalem?
Heute gibts die erste "Quarantäne-Folge". Genau - wegen Corona!
Mein heutiger Gast ist - Pater Nikodemus Schnabel. Eigentlich hätten Nikodemus und ich uns in seiner Wahlheimat und einer der spannendsten Städte dieser Welt getroffen - in Jerusalem. Aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.
Nikodemus ist ein katholischer Benediktinermönch. Das ist an sich noch nichts Ungewöhnliches. Doch seine Geschichte und sein Leben sind so spannend, wie die Stadt, in der er lebt – oder vielmehr: an deren Rand er lebt. Jerusalem - als Brennpunkt des Nahost-konflikts beständig Thema in den Medien. Jerusalem hat Ecken und Kanten - das liebt Nikodemus an seiner Stadt, die er gerne als stolze, komplizierte und so verletzliche Diva bezeichnet, die sein Herz erobert hat. Wir haben die Folge zufälligerweise am 17. April aufgenommen. Auf den Tag genau feierte Nikodemus stolze 17 Jahre in seinem Dormitio-Abtei in Jerusalem. Wie lebt es sich als katholischer Mönch, als christliche Minderheit in einem Land, in dem sich drei Weltreligionen um den kleinen Fleck Erde seit Jahrhunderten/Jahrtausenden streiten? Wenn orthodoxe Juden ihn zum Schabbat einladen und mit ihm über das Zölibat diskutieren wollen oder sein muslimischer Eisverkäufer mit ihm über die Bibel und den Koran sprechen will.
Was macht man den ganzen Tag so als Mönch in Jerusalem? Also vor Corona- so erzählt er, hatte er einen ziemlich vollgepackten Alltag. Jetzt sehnt er sich aber schon ein bisschen nach den sonst sehr, sehr vielen Pilger und Touristen. Er wurde mal als „wichtigster Lobbyist in den Koalitionsverhandlungen 2017/2018“ bezeichnet - denn sein Kloster hats in den Koalitionsvertrag geschafft, warum er sich von der Hamas in Gaza Weihrauch, Kerzen und Alkohol besorgen musste, dass und vieles mehr erzählt er in der Folge. Viel Spaß beim Zuhören!
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