zenith - Der Nahost-Podcast

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Düzen Tekkal - woran glaubst du als Jesidin?

Düzen Tekkal - woran glaubst du als Jesidin?

Die Journalistin, Kriegsberichterstatterin, Aktivistin und Autorin Düzen Tekkal war bei mir zu Gast im zenith-Podcast. Verrückte Zeiten gerade, aber über Corona haben wir damals noch nicht gesprochen, das war noch nicht aktuell. Eine besondere Folge mit einer besonderen Frau, die mich seither tief und nachhaltig beeindruckt hat. Habt ihr schon mal etwas über die Jesiden und Jesidinnen gehört? Sicherlich ja, in den letzten Jahren und sicherlich keine guten Nachrichten. Ich wusste bis vor etwa fünf bis sechs Jahren leider nicht viel über diese mir bis dato unbekannte Glaubensgemeinschaft, die durch den Genozid durch den Islamischen Staat im Nord-Irak zu trauriger Bekanntheit gelangt ist. Düzen ist Jesidin und setzt sich auch für sie ein. Ihre Eltern sind jesidische Kurd*innen und kamen als Geflüchtete nach Deutschland. Ich habe sie gefragt, woran sie glaubt? Und was ihre Religion so besonders macht. Düzen reiste 2014 in den Irak um einen Film über ihre Glaubengemeinschaft zu drehen, als der IS dort anfing zu wüten und viele Menschen regelrecht abzuschlachten. So wurde sie von der Journalistin zur Menschenrechtsaktivistin und Chronistin der IS-Verbrechen an den Jesiden. Im Irak leistet sie humanitäre Hilfe und kämpft für die Jesiden und Jesidinnen, die vom „Islamischen Staat“ verschleppt wurden. Wir sprechen über ihre Organisation Hawar.help, die sie damals gegründet hat, aber auch über ihren inneren Antrieb und die Bedeutung von Solidarität. Denn Düzen macht sich auch für viele andere religiöse Minderheiten stark. Von Ängsten, Zweifeln und Grenzen lässt sie sich im Kampf für die Menschenrechte nicht zurückhalten. Sie erzählt mir von ihrer Großmutter, die 107 Jahre alt wurde, knallrote Haare, tätowiert und immer ein Gewehr dabei hatte, um ihre Frauenrechte zu verteidigen - die für sie ein wichtiges Vorbild war und ist. Und die das gängige Klischee hier im Westen von den unterdrückten, schwachen Frauen im Nahen Osten hoffentlich ein wenig aushebelt. Düzen hat eine besondere Geschichte. Ich bin dankbar, dass sie mit mir so offen geredet hat Ich bin gespannt, wie sie euch gefällt.
Außerdem: Was haben Düzen und Amal Clooney gemeinsam? Hört mal rein!

Christoph Dinkelaker - arbeiten, wo andere Urlaub machen...oder Krieg?

Christoph ist von Beruf: Reiseleiter und Gründer der Organisation "alsharq Reisen". So nach dem Motto: Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Klingt ja eigentlich nach einem coolen Job. Aber wenn du hörst, in welcher Region er Reisen leitet - na, dann würden manche vielleicht eher zusammen zucken und sagen: Ich nehme doch lieber die All-Inklusive-Reise nach Fuerteventura.
Aber, Christoph und ich sprechen natürlich darüber warum du den Nahen Osten unbedingt besuchen solltest - und das Vorurteile natürlich auch nur Vorurteile sind und man sie mit einer Reise dorthin und eigenen Erfahrung abbauen kann. Eine Teilnehmerin von der Christoph erzählt, kam auf der Reise nach Israel/Palästina zu dem Schluss - es sei ja gar nicht so terroristisch, wie sie vorher vermutet hat. Wer hätte das gedacht!
Warum der Nahe Osten nicht gefährlicher ist, als anderen Regionen dieser Welt - sondern man dir dein verlorenes Portemonnaie sogar hinterher wirft, anstatt es zu klauen - ich spreche aus Erfahrung! Christoph erklärt auch, warum Mitfahrgelegenheiten das Klima schonen und auch für mehr Verständigung zwischen fremden Kulturen beiträgt. Und plane dir schonmal Urlaub ein - für Pakistan und Sudan. Denn nach Christoph werden das sehr bald - „the best places to travel“! Reiselust geweckt? Dann viel Spaß bei dieser Folge!

Natalie Amiri - wie unabhängig kannst du aus Iran berichten?

Über Proteste, Mottenkugeln, Safran-Rezepte und einen besonderen Teppich.
Mein heutiger Gast ist die Iran-Korrespondentin der ARD - Natalie Amiri. Bei ihrem vollen Terminkalender habe ich mich sehr gefreut, dass wir Zeit gefunden haben - sie pendelt ja ständig zwischen ihrer Heimat München, Iran und den Nachbarländern.
Natalie Amiri ist Journalistin, Moderatorin und leitet das ARD Büro in Teheran. Sie moderiert außerdem den ARD-„Weltspiegel“ und das Europamagazin „Euroblick“ für den Bayrischen Rundfunk.
Ich habe mit ihr natürlich über ihre - ja zweite Heimat - Iran gesprochen. Denn ihr Vater stammt von dort. Sie ist also beruflich und privat sehr eng mit diesem Land verbunden.
Natalie hat mit dir sehr offen und ehrlich über das Land und die derzeitige Situation erzählt: Insbesondere über die junge Generation im Iran, die immer wieder auf die Strasse geht, mehr Freiheiten fordert und versucht sich gegen das Regime zu stellen - auch wenn sie alles dafür riskieren. Sie erklärte mir auch, was es mit „Taarouf“ - der etwas angestaubten, iranischen Höflichkeitsform - auf sich hat und wegen der sie im Studium viel zu oft Gäste zu Besuch hatte und kochen musste.
Apropos kochen - hol schon mal dein Rezeptebuch raus - sie erklärt auch, wie man den teuren Safran richtig zubereitet. Und am Ende gibts eine sehr persönliche Geschichte zu einem sehr besonderen Teppich. Das Foto von diesem habe ich übrigens auf der Instagram-Seite des zenith-Magazins verlinkt. Schau dort mal rein!

Usus Mango - worüber lachen die Saudis?

Woran denkst du, wenn du Saudi-Arabien hörst? Vielleicht Menschenrechts-verletzungen, ganz schön viel Erdöl, komplett verhüllte Frauen, die aber jetzt Auto fahren dürfen oder auch die weite Wüste? Andere denken eher an die, für gläubige Muslime heiligste Stadt Mekka und die Pilgerfahrt dorthin.
Mein Gast: Usus Mango, so sein Künstlername, ist einer der Gründer von „RebellComedy“. Seine Eltern stammen aus Saudi-Arabien. Als einziger Stand-Up Comedian Deutschlands ist Usus dort schon - auf Arabisch - aufgetreten.
Worüber lachen die Saudis und worüber eher nicht? Ich wollte mehr über das Land und die Leute erfahren, von denen die wenigsten etwas wissen, außer vielleicht, wenn sie sich auf die Pilgerfahrt nach Mekka machen.
Worüber die Saudis lachen oder auch nicht, sprachliche Feinheiten auf Arabisch, Touristenvisa und seine Vorliebe für Weihrauch-Geruch - darüber habe ich mit Usus in dieser Folge gesprochen!

Nour Khelifi - einmal Tunesien mit scharfer Sauce, bitte!

Gast ist heute: Nour Khelifi aka euer "Neo Berber from the hood“ - wie sie sich bei Instagram nennt. Ihre Hood? War bis vor einem Jahr die österreichische Hauptstadt Wien. War? Denn für die Liebe ist sie aus ihrer heimatlichen Wiener Hood - in die Berliner Hood gezogen. Nour ist freie Journalistin im ORF, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich, wo sie über Religion, Liebe und Zusammenhalt schreibt und spricht. Die meisten von euch kennen sie wohl eher vom preisgekrönten funk-Format „Datteltäter“. Ein - ja - Satire-Kanal auf YouTube, die mit ihren Videos kulturelle Klischees aufbrechen wollen und gängige Vorurteile gegen Muslime humorvoll aufs Korn nehmen. Dafür schreibt Nour die Texte - oder steht auch ab und an mal selbst vor der Kamera. Mit Nour habe ich aber vor allem über ihre tunesischen Wurzeln, über ihre Familie und Traditionen gesprochen. Wir sprechen auch über die Hoffnungen und Sehnsüchte der jungen Generation dort und wie es dem Land nach dem arabischen Frühling geht.

Arabischer Frühling 2.0 oder ein neuer Krieg am Golf?

In dieser Folge präsentieren wir euch ein Gespräch aus dem zenith-Club zwischen Spiegel-Redakteur Christoph Sydow und zenith-Chefredakteur Daniel Gerlach. Iran dominiert die Berichterstattung am Beginn dieses neuen Jahres und beschäftigt natürlich auch uns bei zenith. Aber so wir ihr uns kennt, blicken wir hinter das Schlagzeilengewitter. Neben der Gerangel zwischen Iran-Saudi-Arabien sprachen Christoph Sydow und Daniel Gerlach über die großen Fragen: Wo steht die Region fast 10 Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings?

Hassan Akkouch - typisch, Libanon?!

Heute zu Gast: Hassan Akkouch, Film- und Theaterschauspieler. Bekannt für die Meisten von euch sicherlich aus der Serie "4Blocks". Es wurde schnell persönlich Seine Familie stammt aus Libanon. Hassan wurde 1988 im Süden Libanons geboren – in einem Land, das zu jener Zeit durch den Bürgerkrieg zerrüttet war. Nur zwei Jahre später flüchteten seine Eltern mit ihm und seiner älteren Schwester nach Berlin-Neukölln. Aufgewachsen und sozialisiert in Berlin, sind seine libanesischen Wurzeln doch ausgeprägt. Das äußert sich in seiner Vorliebe für libanesische Hausmannskost, Fairuz-Schallplatten und die latente Sehnsucht nach Libanon.

Christian Sievers - was können wir vom Nahen Osten lernen?

Wer ist der Gute, wer der Böse? Wer hat recht und wer unrecht? Im Nahen Osten gibt es keine einfachen Antworten. Christian Sievers war fünf Jahre ZDF-Korrespondent im Nahen Osten, bevor er jetzt die "heute"-Nachrichten und das "heute Journal" moderiert. Er hat die Menschen auf beiden Seiten des Israel-Palästina-Konflikts interviewt, zwei Kriege samt Raketen auf Tel Aviv und Bomben auf Gaza miterlebt. Oft waren Sie nur ein paar Schritte von den Orten entfernt, wo Menschen gestorben sind.

Gerade in den Krisengebieten dieser Welt stößt er auf Unerwartetes, Überraschendes, Verwirrendes: Humor neben Hass, Mut in der Katastrophe, Propaganda mit Augenzwinkern und Lügner, die den Wert der Wahrheit predigen. Eine verunsicherte Medienwelt steht vor der Herausforderung, all diesen Facetten der Story gerecht zu werden.
Christian gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen einer Nachrichtensendung und den aufwühlenden Alltag von Krisenreportern. Es ist auch eine Liebeserklärung an den Nahen Osten, wo nichts geht und alles möglich ist.

Aline Abboud - Teaser

Woran denkst du, wenn du „Nahen Osten“ hörst? Krieg, Konflikte, Krieg, Kamele in der Wüste, Menschen, die ohne Messer und Gabel essen? oder Strand, Sonne, Party und wahnsinnig leckeres Essen?
Was es auch ist, ich will dir andere Seiten zeigen, die kleinen Alltagsgeschichten erzählen. Mit der neuen Interviewreihe des zenith-Podcasts - für dich da draußen. Spannende Gespräche über den aufregenden Nahen Osten mit einer bunten Mischung an Menschen, die etwas zu erzählen haben. Die dort gelebt, geliebt, gearbeitet haben. Gespräche nicht nur mit Menschen, die aus Ländern von Nordafrika bis Asien kommen oder verwurzelt sind, sondern auch Experten*Innen, die sich besonders mit dieser Region beschäftigt haben - ob beruflich oder privat. Mit dem Ziel: Dir einen Einblick, einen Überblick oder überhaupt einen Blick auf diese Region zu geben.
Ein Herzensprojekt von mir, dass endlich startet. Ab Januar 2020 gehts los! Ich freue mich, wenn du dabei bist!

zenith-Club: China und die Uiguren

Millionen in Internierungslagern, permanente Überwachung, Abriss von Friedhöfen und Moscheen. Warum geht China so rabiat gegen die Minderheit vor? Und will Peking das kulturelle Erbe der Uiguren auslöschen?

Lisa Ernst und Moritz Rudolf haben im Rahmen ihrer Forschung Xinjiang in den letzten Jahren mehrfach besucht. Auf dieser Veranstaltung des zenith-Club gaben sie einen Einblick, was sich wirklich abspielt, welche Ziele China verfolgt, und wie die uigurische Gesellschaft darauf reagiert.